Forschungsschwerpunkte
Die Aufgaben des Klinikums Oldenburg erweitern sich mit Gründung der Medizinischen Fakultät an der Carl von Ossietzky Universität nicht nur im Hinblick auf die Ausbildung von Medizinstudenten. Da die universitäre Lehre immer auch mit einer aktiven Forschung verbunden sein sollte, werden sich die wissenschaftlichen Aktivitäten in den verschiedenen Kliniken und Instituten des Klinikums weiter intensivieren.
Forschungsschwerpunkt Versorgungsforschung
Sie ist die wissenschaftliche Untersuchung der Versorgung der Bevölkerung in der alltäglichen Krankheits- und Gesundheitspraxis, d. h. es geht um die tatsächliche Versorgungsqualität jenseits von kontrollierten Studien an Top-Institutionen. Die Versorgungsforschung untersucht dabei, wie Finanzierungssysteme, aber auch soziale und individuelle Faktoren, Organisationsstrukturen etwa von Krankenhäusern die Gesundheit und das Wohl des Patienten beeinflussen. Um dies zu ermöglichen, bedarf es der koordinierten Zusammenarbeit von Vertretern der unterschiedlichen Sektoren unseres Gesundheitswesens, so unter anderem des Krankenhaussektors, der niedergelassenen Ärzte und der Krankenkassen.
Forschungsschwerpunkt Neurosensorik
Einer der zwei Hauptforschungsschwerpunkte ist die Neurosensorik. In diesem Forschungsbereich wird seit vielen Jahren sehr erfolgreich in einem Forschungszentrum der Oldenburger Universität gearbeitet wird und es besteht bereits eine exzellente Infrastruktur.
Neurobiologen, Psychophysiker, Mediziner, Psychologen und Informatiker arbeiten gemeinsam an der Aufklärung der Prozesse, durch die unser Gehirn auf der Grundlage der Meldungen unserer Sinnesorgane ein inneres Bild der uns umgebenden Welt erstellt. Dabei geht es unter anderem um Vorgänge, die in den Sinnesorganen aus der Flut der Sinneseindrücke erste sensorische Bausteine erstellen und um die Prozesse, die daraus im Gehirn eine Wahrnehmung konstruieren.
All diese Vorgänge haben aber auch in vielfältiger Weise mit der Behandlung von Patienten am Klinikum zu tun, wie beispielsweise in der Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, der Anästhesiologie, der Neuropädiatrie, der Geriatrie und anderen Fachdisziplinen. Auch die Augenklinik am Pius-Hospital, die HNO-Klinik und die verschiedenen Fachgebiete des Neuro-Zentrums am Evangelischen Krankenhaus beteiligen sich aktiv an der Zusammenarbeit.
In der Arbeitsgemeinschaft Neurosensorik arbeiten Wissenschaftler der Universität und Mediziner aus den Oldenburger Krankenhäusern daran, gemeinsame Forschungsvorhaben zu entwickeln, um die Erkenntnisse über die Funktion der Sinnesorgane und der Signalverarbeitung weiter voranzutreiben.
Beispiele: Erfassung der Häufigkeit und Ursachenforschung von vorübergehenden Verwirrtheitszuständen bei älteren Patienten am Klinikum Oldenburg nach Operationen. Dies geschieht in einer Kooperation des Psychologischen Instituts der Universität mit den Kliniken für Geriatrie und Anästhesiologie sowie operativen Fachdisziplinen.
Weitere Forschungsprojekte am Klinikum im Rahmen dieser Zusammenarbeit sollen sich u. a. der Hirnstrommessung zur Steuerung der Narkosetiefe und bestimmten angeborenen Entwicklungsstörungen des kindlichen Gehirns widmen.