Verlauf Ihres Aufenthalts bei einer radikalen Prostatektomie

Im Folgenden werden wir Ihnen einen kurzen Überblick über Ihren stationären Behandlungsablauf geben, wobei natürlich individuelle Faktoren diesen verändern können. Gerne stehen wir Ihnen diesbzgl. dann auch vor Ort für Ihre Fragen zur Verfügung.

Nach Ihrer Anmeldung in der zentralen Patientenaufnahme im Hauptgebäude des Klinikums führt Sie Ihr weiterer Weg auf die urologische Station. Nach Aufnahme durch eine unserer Pflegekräfte folgt die ärztliche Aufnahme, welche eine körperliche Untersuchung, Ultraschall und die Operationsaufklärung beinhaltet.

Zur Vorbereitung auf die gezielte Lymphknotenentfernung (Sentinel-Methode), welche wir in Kombination mit der Entfernung der Prostata dann am Folgetag durchführen, wird eine sonographisch kontrollierte Injektion einer radioaktiv markierten Substanz in die Prostata über den Enddarm (vergleichbar mit dem Zugang bei der Prostatabiopsie) in Zusammenarbeit mit unserer Nuklearmedizin unter antibiotischem Schutz durchgeführt. Ca. 1 Stunde später folgt eine Aufnahme mit einer Spezialkamera zur Darstellung der Sentinel-Lymphknoten in der Nuklearmedizin. Weitere Informationen hierzu finden sie auch in unserer Patienteninformation „Schildwächter- (Sentinel-)Lymphknoten-Verfahren beim Prostatakarzinom“.

Außerdem werden Sie noch ein Gespräch mit einem Narkosearzt/-in erhalten, welches die Narkoseaufklärung beinhaltet.

Weitere Informationen zur speziellen Operationsvorbereitung erhalten Sie vor Ort.

Nach der Operation werden Ihre Angehörigen, wenn zuvor von Ihnen gewünscht, vom jeweiligen Operateur/in persönlich umgehend telefonisch über den Operationsverlauf informiert. Direkt postoperativ werden Sie dann zunächst durch die Anästhesie engmaschig in unserem Aufwachraum überwacht und können bei normalem Verlauf am gleichen Tag wieder auf unsere urologische Station zurückkehren. Wenn erforderlich, z. B. beim Vorliegen von Risikofaktoren, können wir Sie natürlich auch in Zusammenarbeitet mit dem Anästhesie-Team auf unserer Intensivstation weiter überwachen.

Diese Tage dienen Ihnen zur Genesung, wobei Sie hierbei von unserem Pflegepersonal und auf Wusch auch von weiteren Behandlungspartnern (z. B. Psychologe) unterstützt werden. Ggf. können in dieser Phase auch Gespräche mit unserem Sozialdienst (z. B. Planung einer Anschlussheilbehandlung) oder auch Vertretern der Selbsthilfegruppen stattfinden. Zudem erfolgen zur Überwachung Ihres Genesungsprozesses ärztliche, Labor- und Ultraschallkontrollen. In diesem Zeitraum erhalten wir auch Ihren feingeweblichen Befund aus unserem Pathologischen Institut, welchen wir dann ausführlich mit Ihnen besprechen werden.

Am 6. Tag nach der Operation erfolgt normalerweise eine Röntgendarstellung der neu angelegten Verbindung zwischen Blase und Harnröhre und bei unauffälligem Befund die Entfernung des in der Operation eingelegten Blasenkatheters. Je nach intraoperativem bzw. Röntgenbefund kann es hierbei auch individuell zu zeitlichen Abweichungen kommen.

Damit wir nach der Katheterentfernung einen Eindruck von Ihrer Blasenfunktion bekommen, werden Sie anschließend angehalten ein Protokoll über Ihre Blasenentleerung zu führen.

Nach einer Abschlussuntersuchung mittels Ultraschall werden Sie von uns in die ambulante Betreuung durch Ihren Urologen entlassen, welcher die weiteren postoperativen Kontrollen (z. B. Wundkontrolle) durchführen wird. Entsprechende Kontrollen finden sonst auch im Falle einer Anschlussheilbehandlung in der jeweiligen Reha-Klinik statt.

Ein endgültiger Entlassbrief über Ihren Aufenthalt, welcher auch den abschließenden Gewebebefund und ggf. weitere Empfehlungen enthält, wird Ihnen hierfür direkt bei Entlassung ausgehändigt.