Behandlung von Speiseröhrenkrebs in ausgewiesenem Zentrum am Klinikum Oldenburg

Die Behandlung von Speiseröhrenkrebs ist komplex. Daher sollte die Versorgung von erfahrenen Medizinern in einem spezialisierten Zentrum erfolgen. Das finden Betroffene seit November im Klinikum Oldenburg.

Speiseröhrenkrebs – in der Fachsprache Ösophaguskarzinom genannt - ist eine seltene Krebsform, an der in Deutschland pro Jahr etwa 6.100 Männer und 1.800 Frauen erkranken. Die Erkrankungsdaten zeigen eine steigende Tendenz. Tumore an der Speiseröhre können an verschiedenen Positionen auftreten und stellen aus diesem Grund eine besondere Herausforderung dar. Wie bei allen Krebsarten sind die Heilungschancen umso besser, je früher die Erkrankung erkannt wird.

In vielen Fällen ist das erste Indiz, wenn die Betroffenen über Schluckbeschwerden klagen. Sobald ein Verdacht besteht, wird mittels einer Magenspiegelung die Speiseröhre genau betrachtet und eine Gewebeprobe aus dem Tumor entnommen. Bestätigt die feingewebliche Untersuchung der Probe den Tumorverdacht, so wird die Diagnostik mit verschiedenen bildgebenden Verfahren bestimmt.

Ist ein Ösophaguskarzinom erkannt, hängt die Therapie von der Art des Tumors sowie des Ausmaßes der Ausbreitung, aber auch vom Allgemeinzustand des Patienten ab. Die Krebstherapie ist immer Teamarbeit – ein festes multiprofessionelles Team berät bei uns im Klinikum in einem sogenannten „Tumorboard, basierend auf den aktuellen anerkannten Leitlinien, welche Behandlungen durchgeführt werden können. In der Konferenz sitzen Chirurgen, Onkologen, Gastroenterologen, Intensivmedizinern zusammen mit Strahlentherapeuten, Radiologen und Pathologen an einem Tisch.

Ziel ist, wenn möglich, die vollständige Entfernung eines Tumors. Es wird seit vielen Jahren bevorzugt die minimalinvasive Operationsmethode angewendet. Zukunftsperspektivisch wird der Eingriff roboterassistierend durchgeführt, was nicht nur wegen der Präzision große Vorteile bietet. Dieses Verfahren ist außerdem sehr schonend für den Patienten. Je nach Befund werden sowohl vor oder nach der Operation konservative Behandlungsmethoden wie Chemo- und Strahlentherapien direkt am Klinikum angeboten. Die im Haus ansässige Hochschulambulanz ermöglicht die ambulante Vor- und Nachsorge, wodurch die ganzheitliche Behandlung unter einem Dach angeboten wird.

Die Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) hat im November 2022 das Speiseröhrenkrebszentrum des Klinikums zertifiziert. Damit sind wir das erste und bisher einzige Zentrum in der Weser-Ems-Region und zählen zu den 36 Zentren in ganz Deutschland. Standardisierte interdisziplinäre Abläufe und feste Ansprechpartner für die Patienten, das ist die Idee des Speiseröhrenkrebszentrums in unserem Klinikum. Ein weiterer Vorteil der Zertifizierung sind die zukünftig jährlichen externen Überprüfungen der Voraussetzungen, die einen gleichbleibend hohen Standard der Behandlung garantieren. Die Qualität wird durch regelmäßige Fortbildungen der Mitarbeiter des Klinikums und durch interne Qualitätszirkel gesichert. Wir freuen uns sehr, dass es uns gelungen ist, den anspruchsvollen Standards der DKG zu entsprechen.

Ansprechpartner

Patrick Engelke

Leiter Unternehmenskommunikation
Pressesprecher

presse@klinikum-oldenburg.de