Pädiatrische Onkologie/ Hämatologie

Die Klinik ist als Zentrum für Pädiatrische Onkologie nach den G-BA-Kriterien anerkannt und als Pädiatrisch-Onkologisches Zentrum nach OnkoZert zertifiert (11/2021).

Patienten mit onkologisch-hämatologischen Erkrankungen des gesamten Spektrums der Leukämien, soliden Tumoren und hämatologischen Erkrankungen werden auf einer modernen 12-Betten-Station und in der Ambulanz im Elisabeth-Kinderkrankenhaus von vier Hämato-/Onkologen mit Fachweiterbildung (OA Dr. Julius Ketzer, OA Dr. Friedrich, CA Prof. Dr. Müller) versorgt. Außerdem ist Frau Dr. Dr. Böhrsch als Fachärztin in Weiterbildung für den Schwerpunkt pädiatrische Hämatologie-Onkologie auf der Station tätig.

Sämtliche an der Behandlung beteiligten Fachdisziplinen sind im Klinikum Oldenburg und vor Ort vertreten. Das gesamte Spektrum diagnostischer und therapeutischer Möglichkeiten (außer allogener KMT) wird angeboten. Die stationäre und ambulante Behandlung erfolgt nach den Therapieoptimierungsstudien der Gesellschaft für Pädiatrische Onkologie und Hämatologie (GPOH). Pro Jahr erkranken in Weser-Ems ca. 50-60 Kinder und Jugendliche an Krebserkrankungen. Seit 2001 werden über 90 % dieser Patienten im pädiatrisch-onkologischen Zentrum betreut. 

Im pädiatrisch-onkologischen Zentrum befindet sich die Studienleitung einer multizentrischen GPOH-Hirntumorstudie KRANIOPHARYNGEOM 2007. Die Studie wird gefördert von der Deutschen Kinderkrebsstiftung (Projekt: DKKS 140/99). Die Koordination der Versorgung von Kindern und Jugendlichen mit Krebserkrankungen in Weser-Ems wurde im Rahmen einer Strukturmaßnahme von der Deutschen José Carreras Leukämie-Stiftung e.V.. gefördert (Projekt: Verbund PädOnko Weser-Ems; Koordinator des Verbundes PädOnko Weser-Ems, Prof. Dr. Müller DJCLS H 05/03). Seit 2007 wird die Versorgung im Rahmen einer Vereinbarung zur integrierten Versorgung von den Krankenkassen im Rahmen der Regelversorgung finanziert. Die umfassende psychosoziale Betreuung der Patienten und ihrer Familien wird unterstützt durch die Elterninitiative krebskranker Kinder Oldenburg e.V.

Verbund Pädiatrische Onkologie Weser-Ems

Im Weser-Ems-Bezirk leben 2,5 Millionen Einwohner auf einer Fläche von 15.000 Quadratkilometern. Jährlich werden ca. 50-60 Kinder und Jugendliche mit neu diagnostizierten Krebserkrankungen an das Deutsche Kinderkrebsregister in Mainz gemeldet. Die onkologische Behandlung in den Zentren im Nordwesten Niedersachsens wird durch das große Einzugsgebiet und dadurch bedingte lange Anfahrtswege für die Patienten und ihre Familien kompliziert.

Im Jahr 2001 haben sich Pädiater aus den Kinderkliniken/Abteilungen Aurich, Delmenhorst, Emden, Leer, Lingen, Meppen, Nordhorn, Oldenburg, Papenburg, Vechta, Wilhelmshaven, Selbsthilfegruppen und ambulante Pflegedienste im Verbund Pädiatrische Onkologie Weser-Ems zusammengeschlossen. Durch verbesserte Koordination der regionalen medizinischen Ressourcen ließen sich die Betreuung pädiatrisch-onkologischer Patienten verbessern und die Kosten und Risiken langer Transportwege reduzieren.

Prof. Dr. Müller ist Koordinator des Verbundes PädOnko Weser-Ems. Ziel des Verbundes ist es, die Behandlung nach den Richtlinien der Gesellschaft für Pädiatrische Onkologie / Hämatologie (GPOH) so zu strukturieren, dass die betroffenen Patienten und ihre Familien eine möglichst wohnortnahe koordinierte und kompetente Betreuung erfahren. 

Zur Realisierung dieses Ziels wurden folgende Maßnahmen erfolgreich durchgeführt:

  • Erarbeitung regional einheitlicher Leitlinien zu Pflegestandards in der päd. Onkologie
  • Fortbildung der Verbundmitglieder im pflegerischen und ärztlichen Bereich
  • Koordination ambulanter und stationärer Angebote in Weser-Ems
  • Etablierung eines mobilen Verbundteams zur Mitbetreuung in häuslicher Umgebung
    Aufbau eines EDV-gestützten Kommunikationssystems zur Befundübermittlung im Verbund (Frau Annika Frye)


Die Angebote des Verbundes erfahren eine hohe Zufriedenheit der betreuten Patienten und ihrer Familien und führen zu einer Verbesserung ihrer Lebensqualität und Sicherung der Behandlungsqualität. Kurzzeitige stationäre Aufenthalte (kürzer als 48 Stunden) zur Abklärung möglicher infektiöser Komplikationen konnten durch die ambulante Mitbetreuung im Netzwerk des Verbunds PädOnko Weser-Ems vermindert werden.

Bei zunehmender Zentralisierung der stationären Behandlung krebserkrankter Kinder und Jugendlicher hat ein regionaler Verbund der Behandelnden eine besondere Bedeutung in der Sicherung der Infrastruktur und ambulanten Behandlungsqualität in einem flächenmäßig großen Einzugsgebiet wie dem Weser-Ems-Bezirk. Die regionale Koordination der ambulanten, pädiatrisch-onkologischen Behandlung bietet Vorteile für betroffene Patienten, behandelnde Ärzte, unterstützende Selbsthilfegruppen, zuständige Kostenträger, Krankenhausverwaltungen und Fachgesellschaften.

Internetadressen und Anschriften der Krankenhäuser im Weser-Ems Gebiet

Ubbo-Emmius-Klinik Aurich
Wallinghausener Straße 8-12
26603 Aurich


Delme Klinikum Delmenhorst
Wildeshauser Straße 92
27753 Delmenhorst


Klinikum Emden
Bolardusstraße 20
26721 Emden


Klinikum Leer 
Augustenstraße 35-37
26789 Leer


St. Bonifatius-Hospital Lingen
Wilhelmstraße 13
49808 Lingen (Ems)


Krankenhaus Ludmillenstift Meppen
Ludmillenstraße 4-6 
49716 Meppen 


Euregio-Klinik Nordhorn
Albert-Schweitzer-Str. 10
48527 Nordhorn


Marien Hospital Papenburg
Hauptkanal rechts 75
26871 Papenburg


St. Marienhospital Vechta
Marienstraße 6-8
49377 Vechta


Klinikum Wilhelmshaven
Friedrich-Paffrath-Straße 100
26389 Wilhelmshaven

Die häusliche Betreuung bietet folgende Dienste an

  • Spülen zentralvenöser Katheter (Broviac-Katheter) inkl. Blutentnahme
  • Verbandwechsel
  • Anleitung bei der Pflege, Hilfestellung z. B. bei der Medikamentengabe
  • Beratung im Umgang mit der neuen Situation
  • Koordination der Zusammenarbeit der mitbehandelnden Verbundkliniken
  • und weiteren Therapeuten
  • Koordination von palliativer Versorgung und Sterbebegleitung
  • Weiterleitung bei Problemen, ggf. psychologische Betreuung etc.