Übersicht Patientenstudien

Uns interessiert in Kooperation mit der Dyplasie-Einheit die psychische Gesundheit unser Patientinnen mit Genitalkrebserkrankungen und Dysplasien und besonders die aktuelle Datenlage psychiatrischer Symptome in Korrelation zu Genitalkrebserkrankungen . Damit wollen wir zukünftige Forschungsgebiete identifizieren und dadurch auf lange Sicht frühere und bessere Diagnosen erhalten.

In der Recherche zeigte sich, dass sich bisher wenige Autoren mit diesem Thema beschäftigt haben, aber es sich durchaus eine Korrelation psychiatrischer Symptome mit Genitalkrebserkrankungen zeigt. Daten zu Zervixdysplasien in Korrelation zu psychiatrischen Erkrankungen fanden wir keine.

Wir legten daher 2 Studien auf:

Studien

In der ersten Studie befragten wir alle Patientinnen mit der Diagnose „CIN II“ nach psychiatrischen Symptomen mithilfe eines standardisierten Fragebogens. Hier interessiert uns besonders der Unterschied in der Gruppe der Patientinnen, die die CIN II durch Schlingenexzision behandelt bekommen haben im Gegensatz zu den Patientinnen, die sich für ein abwartendes Verhalten entschieden haben.

Beide Gruppen werden nach einem Jahr in einer weiteren Studie wieder befragt: Sind die operierten Frauen jetzt „psychisch gesünder“ als vorher und bei den nicht operierten Frauen: Sind die „psychisch belasteten“ Patientinnen vielleicht eher durch Progression ihrer Erkrankung gekennzeichnet?

In der zweiten aktuellen Studie befragen wir alle Patientinnen mit CIN III nach psychischen Symptomen und zwar direkt im Anschluss an Ihre operative Therapie. Wir wollen dann diese Daten mit den Patientinnen aus der CIN II Studie vergleichen und auch diese nach einem Jahr in einer weiteren Studie befragen.

Ausblick: Wir hoffen mit den zur Zeit laufenden und geplanten Studien einen Beitrag zur psychischen Gesundheit unserer Dypslasiepatientinnen leisten zu können, indem ggf durch Screeningprogramme frühzeitig in diesen Gruppen Erkrankungen erkannt und behandelt werden können. Sollte sich ergeben, dass psychische Symptome dazu führen, dass es eher zur Progression kommt, so können diese Studien unter Umständen auch helfen eher zu detektieren, welche Patientinnen wir operieren sollten und bei welchen ggf. ein abwartendes Verhalten berechtigt ist.

Unser Forschungsvorhaben zielt auf den Erhalt der Patienteneinwilligung zur Nutzung deren Restgewebe und Krankheitsdaten in zukünftigen retrospektiven Studien. Die Teilnahme ist freiwillig und die Patientinnen sind im Rahmen des Aufklärungsgesprächs gezielt und ausführlich über diesen Punkt informiert worden. Die Daten werden standardgemäß elektronisch archiviert und das Restgewebe bzw. die Pathologieblöcke werden im Institut für Pathologie Oldenburg im Rahmen der regulären Patientenversorgung aufbewahrt. Die Nutzung der Daten oder die Verarbeitung der Pathologieblöcke erfolgt ausschließlich nach Erhalt eines entsprechenden Ethikvotums für jede klar definierte Studie.

Das Endometriumkarzinom ist das häufigste Malignom der weiblichen Genitalorgane in der westlichen Welt. Den häufigsten histologischen Typ des Endometriumkarzinoms stellt das endometrioide Karzinom dar. Die Einteilung der Patientinnen mit einem endometrioiden Endometriumkarzinom zu den unterschiedlichen Risikogruppen (low-Risk, intermediate-Risk, high-Risk) ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Zu nennen sind hier insbesondere die Invasionstiefe, Differenzierung, Lymphgefäßinfasion sowie der Veneneinbruch als wichtigste pathologische Prognosefaktoren. Anhand des Vorhandenseins dieser Faktoren wird das Risiko für den Lymphknotenbefall bei den betroffenen Patientinnen ermittelt und auf dieser Basis entschieden, ob eine Lymphonodektomie erforderlich ist oder nicht.