Chirurgische Therapie der Herzinsuffizienz

Die chirurgische Therapie der Herzinsuffizienz ist seit über 10 Jahren eine der Schwerpunkte der Oldenburger Universitätsklinik für Herzchirurgie. In enger Zusammenarbeit mit der kardiologischen Klinik, insbesondere mit den kardiologischen Spezialisten für Herzinsuffizienztherapie, kann für jeden einzelnen Patienten ein passendes Therapiekonzept entwickelt werden.
 

Kunstherzambulanz

In unserer Klinik werden die Implantationen von Herzunterstützungssystemen durchgeführt. Das Leistungsspektrum ist nachfolgend beschrieben:

  • ambulante Betreuung und Beratung herzinsuffizienter Patienten
  • Therapieplanung von Eingriffen
  • Indikationsstellung/Vorbereitung auf eine mögliche Implantation eines Herzunterstützungssystems
  • Beratung und Information von Patienten mit Herzunterstützungssystemen, Langzeitkontrolle


Gerade die Erfolge der medikamentösen Behandlung der terminalen Herzinsuffizienz haben dazu geführt, dass immer mehr Patienten mit ihrer Erkrankung leben können und auch immer mehr ein Stadium erreichen, in dem durch eine konservative Behandlung keine entscheidende Verbesserung der Lebensqualität mehr erzielt werden kann.

Eine Herzinsuffizienz liegt dann vor, wenn die Pumpleistung des Herzens nicht mehr ausreicht, den Körper ausreichend mit Blut zu versorgen. Je nach Schweregrad kommt es zu einer Einschränkung der körperlichen Leistungsfähigkeit bis hin zur Bettlägerigkeit.

Die häufigste Ursache ist eine koronare Herzerkrankung mit bereits erlittenem Herzinfarkt. Auf Grund der Narbenbildung im Herzmuskel kommt es zu einer verminderten Pumpleistung bzw. zu einer ischämischen Kardiomyopathie. Weitere Ursachen sind Erkrankungen der Herzklappen im Endstadium und die sogenannte dilatative Kardiomyopathie. In den Industrieländern sind kardiovaskuläre Erkrankungen die häufigsten Todesursachen in der Bevölkerung. Nach den Angaben des Statistischen Bundesamtes versterben in Deutschland jährlich über 200.000 Patienten an chronisch ischämischer Herzkrankheit, akutem Herzinfarkt oder an einer Herzinsuffizienz. Betrachtet man die Überlebensraten der Herzinsuffizienz im Vergleich zu den Überlebensraten der Krebserkrankungen, so scheint die Herzmuskelschwäche eine deutlich schlechtere Prognose zu haben.

Neben der Schwere der Erkrankung ist auch die Häufigkeit ihres Auftretens bedeutsam. Pro 1.000 Einwohner werden je nach Altersgruppe jedes Jahr zwischen fünf und 65 neue Erkrankungen diagnostiziert. Insgesamt leben in Deutschland etwa 400.000 Menschen mit der Diagnose Herzinsuffizienz, Tendenz steigend.

Die Palette der Behandlungsmöglichkeiten ist vielfältig. Zunächst werden alle konservativen, medikamentösen Behandlungsmöglichkeiten ausgeschöpft. Dazu gehört eine engmaschige Kontrolle durch den Hausarzt und den Kardiologen. Bei weiterer Zunahme der Beschwerden oder konservativ nicht mehr beherrschbarer Herzmuskelschwäche wird in der Oldenburger Universitätsklinik für Herzchirurgie ein interdisziplinäres Behandlungskonzept erstellt. Die Möglichkeiten einer herzchirurgischen Therapie hängen dabei vom Zustand des Patienten und der Grunderkrankung ab, die zu der Herzschwäche führte.

Bei manchen Patienten liegt eine Herzschwäche im Endstadium vor, die mit einer herkömmlichen Herzoperation nicht verbessert werden kann bzw. nur mit einem unvertretbar hohen Risiko. Bei solchen Patienten stellt die Herztransplantation gegenwärtig die am besten bewährte Therapieform dar. Es gibt aber nicht genügend Spenderherzen, um alle diese Patienten zu transplantieren. Die Entscheidung, ob eine Herztransplantation durchgeführt werden kann, unterliegt daher relativ strengen Kriterien. Um für solche Patienten, die augenblicklich nicht zur Herztransplantation angenommen werden können, eine Therapiemöglichkeit zu haben, wurden die sogenannten Herzunterstützungssysteme entwickelt.

Anders als bei einem vollständigen Kunstherzen bleibt das Herz des Patienten dabei im Körper; das Herzassistenzsystem saugt das Blut aus der linken, rechten oder beiden Herzkammern und pumpt es in die Körperhauptschlagader bzw. Lungenschlagader. Dadurch kommt es zu einer Entlastung der Herzkammern und zu einer besseren Durchblutung der Organe. Eine solche Behandlung kann zur Überbrückung bis zu einer Herztransplantation durchgeführt werden. In sorgfältig ausgewählten Fällen können Herzunterstützungssysteme aber auch als Dauerlösung anstatt einer Transplantation verwendet werden (z.B. wenn aus Altersgründen keine Transplantation erfolgen wird).

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Herzchirurgische Intensivstation 
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Ansprechpartner

Dr. Harald Eichstaedt

Dr. med. Harald C. Eichstaedt

Geschäftsführender Oberarzt
Bereichsleiter mechanische Kreislaufunterstützung

Facharzt für Herzchirurgie
Zertifikat „Herzschrittmacher-, ICD- und CRT-Therapie“ der Deutschen Gesellschaft für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie
TAVI
Kreislaufunterstützung
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Nachsorgestation
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